Ein Thema, das uns alle betrifft
Viele fragen sich: Warum sollte ich mich für eine Krankheit interessieren, die ich gar nicht habe?
Die Antwort ist klar: Forschung zu ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis / Chronisches Fatigue-Syndrom) betrifft nicht nur eine kleine Patientengruppe. Sie liefert Erkenntnisse, die unser Verständnis von Gesundheit insgesamt verändern – und damit auch gesunden Menschen zugutekommen.
ME/CFS ist eine schwere, chronische Erkrankung des Immun- und Nervensystems. Häufig tritt sie nach Infektionen auf, etwa nach dem Epstein-Barr-Virus oder – seit der Pandemie besonders sichtbar – nach Covid-19.
Betroffene leiden unter starker Erschöpfung, Schmerzen, kognitiven Einschränkungen und vor allem unter Post-Exertional Malaise (PEM): Schon kleinste Überanstrengungen können zu einer drastischen Verschlechterung führen.
Bis heute gibt es keine wirksame Therapie. Das liegt nicht daran, dass Heilung unmöglich wäre, sondern daran, dass jahrzehntelang viel zu wenig geforscht wurde.
1. Neues Wissen über das Immunsystem
ME/CFS-Forschung zeigt, wie Virusinfektionen das Immunsystem dauerhaft verändern können. Dieses Wissen ist auch für andere Erkrankungen relevant, von Autoimmunerkrankungen über Allergien bis hin zur Krebsforschung.
2. Postvirale Syndrome verstehen
Fast jeder kennt es: Nach einer Grippe oder dem Pfeifferschen Drüsenfieber bleibt man lange geschwächt. ME/CFS ist das extreme Beispiel solcher Langzeitfolgen. Die Forschung hilft, Mechanismen zu verstehen, die Millionen Menschen nach Infekten betreffen können.
3. Energiestoffwechsel & Nervensystem
Wie Zellen Energie produzieren und nutzen, ist eine zentrale medizinische Frage. Bei ME/CFS gerät dieses System massiv aus dem Gleichgewicht, ein Schlüssel, der auch für viele andere Krankheiten neue Therapien eröffnen kann.
4. Gesellschaftliche Resilienz
Long Covid hat gezeigt, wie verletzlich unsere Gesellschaft gegenüber den Langzeitfolgen von Infektionen ist. Erkenntnisse aus der ME/CFS-Forschung helfen, Gesundheitssysteme auf künftige Pandemien vorzubereiten, von Prävention über Diagnose bis zur Versorgung.
5. Mehr Sichtbarkeit & Inklusion
Die Beschäftigung mit ME/CFS macht auch „unsichtbare Krankheiten“ sichtbarer. Das stärkt das Bewusstsein für Barrierefreiheit, reduziert Stigmatisierung und trägt zu einer solidarischeren Gesellschaft bei.
Investitionen in die ME/CFS-Forschung sind keine Nischenförderung, sondern ein Beitrag zu medizinischem Fortschritt für alle: neue Therapien, bessere Prävention, resilientere Gesundheitssysteme.
> Sprich über ME/CFS.
> Teile Wissen und kläre auf.
> Unterstütze Organisationen, die Forschung fördern.
Denn Aufklärung ist der erste Schritt zu Veränderung und diese Veränderung nützt uns allen.