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ein Gedankensplitter

ME/CFS bei Kindern und Jugendlichen – erkennen, verstehen, begleiten

Warum differenzierte Wahrnehmung und professionelle Sensibilität so entscheidend sind

Myalgische Enzephalomyelitis / Chronisches Fatigue-Syndrom (ME/CFS) ist eine schwere neuroimmunologische Erkrankung – und doch bleibt sie gerade bei jungen Menschen häufig unerkannt, unterschätzt oder fehlgedeutet. Dabei sind Kinder und Jugendliche nicht nur genauso betroffen wie Erwachsene, sie stehen auch unter einem besonderen Druck: schulisch, sozial und im Hinblick auf ihre emotionale Entwicklung.

Als Fachperson mit großer Erfahrung in der Begleitung betroffener Familien ist es mir ein zentrales Anliegen, das Verständnis für diese komplexe Erkrankung zu schärfen und praxisnahe Zugänge für den pädagogischen, medizinischen und psychosozialen Alltag zu vermitteln.

Was ME/CFS von Müdigkeit unterscheidet
ME/CFS ist nicht einfach Erschöpfung. Die zentrale Hauptsymptomatik ist die sogenannte Post-Exertionelle Malaise (PEM) – eine drastische Zustandsverschlechterung nach bereits geringer körperlicher oder geistiger Belastung. Diese "Crashs" können Tage oder Wochen anhalten und die Symptomatik erheblich verschärfen. Was die PEM so schwer zu erkennen macht: Sie tritt häufig zeitverzögert auf.

Weitere häufige Symptome:

Konzentrations- und Merkfähigkeitsstörungen ("Brain Fog")
Schlafstörungen ohne Erholungseffekt
Kreislaufprobleme und orthostatische Intoleranz
Muskel- und Gelenkschmerzen
Licht- und Geräuschempfindlichkeit
Bei Kindern zeigen sich Symptome oft anders als bei Erwachsenen – diffuser, schwankend, häufig wird fälschlich an eine psychische Ursache gedacht.

Warum gerade Fachkräfte gefordert sind
Kinder mit ME/CFS erleben häufig eine lange Odyssee bis zur Diagnose – begleitet von Unverständnis, Schuldzuweisungen oder dem Vorwurf mangelnder Motivation. Umso wichtiger ist es, dass Fachpersonen aus Schule, Sozialarbeit, Gesundheits- und Jugendhilfe ein Grundverständnis entwickeln:

Wie erkenne ich Warnzeichen?
Wie reagiere ich unterstützend, ohne zu überfordern?
Was brauchen betroffene Familien konkret – im Schulalltag, im sozialen Umfeld, in der Kommunikation?
Pacing statt Pushen: Ein neuer Blick auf Belastung
Ein zentrales Prinzip im Umgang mit ME/CFS ist das sogenannte Pacing: das gezielte Einteilen von Energie, angepasst an die aktuelle Belastbarkeit. Wer Kinder „fördern“ möchte, ohne sie zu stabilisieren, riskiert Rückschritte. Hier braucht es Verständnis, Flexibilität – und oft auch kreative Lösungen, die zwischen Förderplänen und Fürsorge balancieren.

Webinar: ME/CFS bei Kindern und Jugendlichen – Besonderheiten im Umgang
Für alle, die beruflich oder privat mit betroffenen jungen Menschen zu tun haben, biete ich ein kompaktes, praxisnahes Webinar an:

Wann: 02./04.06 jeweils um 11.00 Uhr
Wo: Online per Zoom
Kosten: 80,00€ im Paket - Schüler*innen und Student*innen fü 0,00€
Anmeldung: mecfs_undSchule@kunert-moeller.de

Inhalte:

Erkennungsmerkmale & typische Verläufe
Abgrenzung zu psychischen Erkrankungen
Unterstützung in Schule & Familie
Umgang mit Rückschritten und „Crashs“
Praxisnahe Materialien & Handlungsempfehlungen
Ziel: Fachpersonen sollen nach dem Webinar in der Lage sein, ME/CFS bei jungen Menschen zu erkennen, richtig einzuordnen und im beruflichen Kontext adäquat zu begleiten.

Über mich
Ich habe bereits zahlreiche Familien mit Kindern und Jugendlichen, die von Long Covid oder ME/CFS betroffen sind, begleitet.
Meine Arbeit verbindet biologisches Grundlagenwissen mit pädagogisch-psychosozialer Praxis. Als Referentin und Fachautorin entwickle ich Materialien und Konzepte, die in der Realität betroffener Familien funktionieren – nicht nur auf dem Papier.

ME/CFS bei jungen Menschen erfordert keine Wunder, sondern Wissen, Haltung und Offenheit.
Wer sie ernst nimmt, kann ein entscheidender Teil ihrer Stabilisierung sein.